Es gibt viele Wege, die nach Rom führen und auch ich hab mir zu diesem heiklen Thema viele Gedanken gemacht.
Wer ich bin? Ich bin dem Aufruf nach Verstärkung des Blogs gefolgt, da Technik mich in jeglicher Form fasziniert und interessiert (ausgenommen Bügeleisen und Waschmaschinen). Ich verbringe einen Großteil meiner Freizeit mit der Suche nach Problemlösungen, sei es: Bluetooth im Auto – wie erreiche ich es, dass automatisch WhatsApp Nachrichten vorgelesen werden und Spotify die Charts abspielt? Oder wie erleichtere ich mir die nächste Neuinstallation von Windows? etc. Eine ausgeklügelte Lösung zu entwickeln, bereitet mir dann die Freude an der Technik.
Je nach Zeit werde ich hier darüber auch mal meine Lösungsansätze vorstellen.
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit erhebe. Folgendes dient lediglich als Orientierung und erfordert in der Umsetzung Erfahrung bzw. Eigenrecherche. Korrigierende und ergänzende Kommentare sind sehr willkommen.
In Teil 1 meines „Ratgebers“ werde ich also aus meiner Sicht darstellen, welche Schritte notwendig sind, um scheinbar anonym im Internet zu surfen.
Ich schreibe bewusst scheinbar, da man als Otto-Normal-Mensch nie wissen kann, was hinter dem Vorhang des Vorhangs (des Vorhangs) bereits für Gegenmaßnahmen seitens Firmen oder staatlichen Behörden unternommen worden sind. Als Beispiel nenne ich da mal den „SIM Karten Hack“ der NSA gegen Gemalto, den weltweit größten Anbieter von Chipkarten, welcher, rein technisch betrachtet, ein genialer Schritt zur Überwachung war, da geräte- und softwareunabhängig.
Wie dem auch sei, wem alles daran liegt, die Datensammelei zumindest zu erschweren, hier ein paar Tipps:
1. Die Verbindung ins Internet verschleiern
Ich persönlich empfehle die Benutzung eines lange bestehenden VPN-Dienstes. Die Preise unterscheiden sich drastisch von Anbieter zu Anbieter, aber wie schon des Öfteren bei Käufen gilt der Spruch: Wer billig kauft, kauft zweimal. Die Anbieter wachsen wie Pilze aus dem Boden und genauso schnell verschwinden sie wieder. Ob IPs geloggt werden, weiß man nie und man muss dem Anbieter vertrauen.
Meine Erfahrungen in Bezug auf VPNs beschränken sich auf Windows und Android. Unter Windows gibt es wirklich sehr viele Möglichkeiten eine VPN Verbindung einzurichten (PPTP, L2TP, OpenVPN, SSTP und IKEv2). Die sicherste und praktikabelste ist, meiner Meinung nach, unter Windows 8.1 die Nutzung der Open Source Software „OpenVPN„. Unter Windows 10 habe ich aufgrund des neuen Infocenters und dem darin integrierten VPN-Button (der hoffentlich noch an Funktion gewinnt) nach einer anderen Lösung gesucht. Im Moment nutze ich zufriedenstellend also die Windows Bordmittel (bitte Abstand von PPTP, Point-to-Point Tunneling Protocol, halten, da alt und vergleichsweise unsicher). Zu beachten sind aber zwei weitere Dinge: Das DNS- und IPv6-Leak. Letzteres Leck ist leicht erklärt: Weist einem der Internetdienstanbieter (ISP) neben der herkömmlichen IPv4 eine IPv6-Adresse zu, dann surft man mit zwei unterschiedlichen Internet Protokollen gleichzeitig im Netz (sog. Dual Stack). Die meisten VPN-Dienste unterstützen nach wie vor nicht die Anonymisierung von IPv6-Adressen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich IPv6 in dem benutzen Netzwerkadapter unter Windows zu deaktivieren.
Dies bringt allerdings Probleme im Netzwerk mit sich, denn IPv6 ist unter Windows unabdingbar, um einer Heimnetzgruppe beitreten zu können. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das Ganze Projekt ziemlich kompliziert ist?
Kann man damit leben, muss man noch das DNS-Leak verhindern. Sobald eine Domain aufgerufen wird, fragt der DNS-Server die zugehörige IP Adresse ab. Sollte man sich hinter einem Router befinden, dann wird der DNS-Server des ISP im Router gesetzt und der Rechner stellt alle DNS-Anfragen an den Router. Das hat zur Folge, dass beispielsweise die Telekom wissen kann, dass du gerade unseren Blog liest. Dieser Umstand lässt sich genauso wie die IPv6 Problematik im Router lösen, jedoch bei jedem Hersteller anders. Unter Windows vergibt man einfach, ebenfalls im derzeit benutzen Netzwerkadapter, manuell einen DNS-Server. Beispielsweise von OpenDNS.
Anschließend ist der ISP aus dem Rennen.
In Teil 2 des Ratgebers bzw. Orientierungshilfe werde ich auf die Wahl des Browsers und dessen Konfiguration eingehen…
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