Das Frühjahr 2019 ist gekommen und viele Menschen überlegen schon, wie sie den eigenen Garten für dieses Jahr herrichten. Bei Pflanzen und Hecken kann ich nicht direkt helfen, doch beim Rasen habe ich eine neue Möglichkeit ausprobieren dürfen: Der Husqvarna 315X Rasenroboter hat mich nun ein halbes Jahr begleitet – das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Husqvarna selbst schreibt, dass es sich um „ein Premium-Modell der X-Line-Serie“ handelt. Der 315X soll bis zu 1600m² mähen können und bewältigt Steigungen bis zu 40% . So wie ihr es von mir gewohnt seid, werde ich den Testbericht wieder unterschiedlich einteilen. Ihr könnt natürlich die einzelnen Punkte wählen oder alles nach und nach lesen
So wird der Test eingeteilt:
- Technische Daten
- Verpackung & Design
- Vorbereitung & Aufbau
- Einrichten mit der Automower App
- Eindruck & Schnitt
- Wartung & Einlagerung (Winter)
- Fazit & Preis
Technische Daten
Die technischen Daten stammen von der Husqvarna Webseite.
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Akku
- Normale Ladezeit: 60 min
- Typische Mähdauer je Ladezyklus: 70 min
- Energieverbrauch bei maximaler Flächenleistung (pro Monat): 10 kWh
- Flächenkapazität: 1600 m²
- Leistungsaufnahme während des Mähens: 25 W
Kapazität
- Arbeitsbereichskapazität: 1600 m² ±20%
- Ladesystem: Automatisch
- Maximale Steigung in der Arbeitsfläche: 22 °
Mähdeck
- Schneidwerk: 3 frei schwingende Messerklingen
- Arbeitsbreite: 22 cm
- Schnitthöhe, Min. – Max.: 20-60 mm
Abmessungen
- Produktgröße, LxWxH: 63 x 51 x 25 cm
Ausstattung
- Tastatur: 19 Tasten
- Informationsdisplay: Großes LCD Display
- Griff: Integriert
- Radprofil: Mittel
- Neigungssensor: Ja
- Zusätzliche Messer: 9 St
- Hebesensor: Ja
Geräuschepegel
- Garant. Schallleistungspegel (dB)A: 60 dB(A)
Verpackung und Design
Der Mähroboter wurde in einem großen Karton geliefert. Der Karton ist schlicht gehalten. Lediglich ein großes Husqvarna-Logo und das Gerät selbst mit ein paar Spezifikationen sind sichtbar. Das Gerät füllt auch nahezu den gesamten Platz aus. Der Automower 315X hatte ich mir persönlich deutlich kleiner vorgestellt. Das Design ist frech gehalten. Durch die kantigen Linien wirkt der Roboter modern und gut durchdacht. Die LED-Streifen am vorderen Bereich, welche natürlich auch eine Funktion haben, runden das Design ab.
Das Design hat natürlich auch sicherheitsrelevante Punkte beachtet. Der rote „STOP“ Knopf hebt sich deutlich ab und ist dadurch gut sichtbar, falls es mal zu Komplikationen mit dem Gerät kommen sollte. Auch der Anschalter auf der Unterseite ist gut fühlbar. Die Räder haben fast schon richtige Felgen, als würde man ein Auto im Garten fahren lassen.
Vorbereitung und Aufbau
Der Mähroboter wurde bei uns im Garten von der Firma Motorgeräte Budde (Link als Dankeschön hinterlegt) installiert. Diese ist ein offizieller Husqvarna Händler/Partner und hat dementsprechend viel Erfahrung mit der Installation solcher Geräte. Im Rasen müssen drei Kabel verlegt werden: Zwei Kabel am äußeren Rand und ein Kabel als Mittelspur. Die beiden äußeren Kabel fungieren als geschlossener Raum, sodass der Automover 315X seine Grenzen kennt. Das mittlere Kabel ist zur Rückfahrt geeignet, falls die äußeren nicht auf Anhieb gefunden werden.
Nicht jeder hat so ein Gerät Zuhause, weswegen man die Kabel auf per Hand verlegen kann. Dafür gibt es im Karton genug Material und sollte mit einem dickeren Spatenstich am Rand auch schnell gemacht sein. Diese Option mit der Maschine war dennoch komfortabler. Ob man sich dieses Gerät bei einem Partner von Husqvarna ausleihen kann, sollte vorher erfragt werden. Wie gesagt, auch ohne ist das ganze machbar. Das Gerät „schlitzt“ den Rasen auf und legt das Kabel direkt dahinter rein. Die drei Kabel enden an einem zentralen Punkt, der Station des Roboters. Diese steht entweder auf oder knapp neben dem Rasen.
Die Ladestation ist bei uns auf den Steinen, direkt neben dem Rasen gelandet und verrichtet dort den Dienst. Dort laufen auch alle drei Kabel zusammen. Der Automower kann dort selbständig hinein und auch ausfahren. Man kann theoretisch auch Hindernisse ausschließen oder dem Roboter eine bestimmte Route durch das Verlegen der Kabel vorgeben. Bei uns steht so kein Hindernis im Weg, was die Arbeit an sich erleichterte.
Einrichten mit der Automower App
Der Automower 315X gehört zur Husqvarna Connect-Serie. Damit kann man diesen mit einer App steuern. Man braucht hierfür lediglich ein Konto beim Hersteller sowie ein passendes Gerät und eben die App. Diese gibt es für Android und für iOS im jeweiligen App Store. Bei der ersten Einrichtung wird nach dem Gerät gefragt, welches man per Bluetooth oder per QR-Code einrichten kann. Das schöne: Das Gerät wird sofort mit dem Konto verknüpft und muss somit einmal eingerichtet werden.
Die App funktioniert bei meinen Geräten super. Sowohl auf dem Tablet, als auch auf dem Smartphone. Der Mähroboter muss dabei nicht einmal mit dem hauseigenen WLAN verbunden sein. Durch eine integrierte SIM-Karte verbindet sich dieser nahezu voll automatisch mit dem Internet. So kann man immer und überall den Roboter starten. Die App hat (Stand heute) im November 2018 das letzte Update erhalten. Damit sollte sie nun deutlich stabiler laufen. Vorher gab es viele kritische Rezensionen, die eine Untauglichkeit der App beschrieben.
Man kann in der App alles einstellen, was man am Gerät auch selbst kann. Es gibt ein paar wenige Funktionen, die nur am Gerät machbar sind, diese werden in der Regel aber nur einmalig eingestellt und danach nie wieder angerührt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um den Radius für die Alarmanlage. Das Gerät hat einen GPS Sender, sodass dieser Alarm schlägt, wenn er aus einem bestimmten Bereich genommen wird. Außerdem sind alle Einstellungen auf dem Gerät per individueller PIN gesperrt.
Mit der App lässt sich das Gerät starten, Licht an- und ausschalten und Timer erstellen, wann der Automower seinen Dienst erledigen soll. Ebenso kann man einstellen, wie lange er für die Suche in die Basis brauchen soll, wie weit er über das Kabel am Rand fahren darf, um auch den Rand mitzunehmen usw. . Dieses müsste dann individuell auf den Rasen und die Verlegung der Kabel angepasst werden.
Eindruck & Schnitt
Die Einrichtung scheint auch für Unwissende kein großes Problem darzustellen. Es dauert natürlich ne ganze Zeit, bis man alles eingestellt hat und testet ein paar Tage herum, doch dann sollte alles so laufen, wie gewünscht. Der Eindruck zum Anfang war sehr positiv. Das wichtigste ist der Schnitt und wie sich der 315X verhält.
Ich muss sagen, dass wir am Anfang nicht so begeistert waren. Wir hatten das Gefühl, dass das Gerät keinen Grashalm schneidet. Doch er leistete seinen Dienst, auch wenn dieser wirklich unscheinbar war. Durch die Änderung der Schnitthöhe, hat man auch mal ein paar Grashalme hinten rausfliegen sehen. Durch das feine Schneiden, bekommt man wirklich den Eindruck, das Gerät würde nicht schneiden. Doch nach einer Weile sah man erste Ergebnisse und das Gerät machte seinen Job.
In den ersten 5 Tagen lernt der Automower den Garten kennen: Wo darf er hinfahren. Wie kommt er schnell voran usw. Also er passt sich dem Rasen an und „lernt“, wie er dort am besten zurecht kommt. Dabei fährt der Automower viele komische Kurven oder hält sich nur an einer Stelle auf, was erstmal verwirrend wirkt. Grundsätzlich sind wir mit dem Schnitt und der Fahrweise sehr zufrieden. Diese Kurvenfahrten werden gefahren, damit der Automower keine Spuren hinterlässt.
Doch auch der Automower hat Grenzen und Probleme, welche man auch von herkömmlichen Rasenmähern kennt: Die Kanten. Wir haben um den Rasen herum Backsteine, die höher liegen, als der Rasen. Klar, dass der Automower dort drauf fährt und dann keine Nähe zum Rasen mehr hat. An anderen Stellen fährt der Automower an Rand etwas unsinnig hin und her und bekommt den letzten, großen Grashalm nicht abgeschnitten.
Das ist aber eine Sache, die man so auch nicht unbedingt kritisieren darf. Es ist nun mal so, dass der Rand schwer zu mähen ist – auch für andere Mäher. Wir haben es dann versucht, die Überfahrt des Kabels zu erhöhen. Diese Einstellung hatte fast dazu geführt, dass er an einer anderen Kante ins Beet gefahren wäre. Also da sollte man keine Wunder erwarten und eventuell mal im Jahr die Kanten nachschneiden.
Die Höhe wird allerdings immer eingehalten. Das Gerät fährt entweder mehrmals täglich oder öfter in der Woche und somit kann der Rasen kaum wachsen. Man kann das Gerät auch nur 1 mal im Monat fahren lassen, doch dafür lohnt sich ein Rasenroboter wirklich nicht. Er soll ja kontinuierlich für einen schönen Rasen sorgen, dementsprechend haben wir diesen auch jeden Tag (außer Sonntag) von 12:00 – 20:00 Uhr laufen lassen.
Natürlich haben wir anfangs viel ausprobiert und wollten das Gerät auch manuell in die Station leiten, indem wir den Mähvorgang per App abbrechen. Dies funktioniert im Normalfall schnell und unkompliziert. Es gab einen Moment wo das Gerät vor der Basis stand, diese nicht richtig gefunden hatte und dann doch weiter fuhr. Das ist nur einmal vorgekommen. Mehrmals hat das Gerät aber die Verbindung zum Internet verloren, eine gute Netzabdeckung vor Ort wäre also hilfreich. Wir wohnen an der holländischen Grenze, wo das Netz manchmal auch komplett weg ist. Hier also auch kein Problem vom Gerät, sondern von unserer „super“ Netzabdeckung
Wartung & Einlagerung (Winter)
Das Gerät benötigt Pflege, damit es lange hält. Auch der Automower 315X sollte regelmäßig gereinigt werden und die Klingen sollten so circa alle 1-3 Monate getauscht werden. Hier kommt es auf die Abnutzung an. Auf der Husqvarna Webseite und im Internet findet man viele Ratgeber, wann dieser Wechsel erforderlich ist. Das sind so erstmal die grundsätzlichen Dinge, die sowieso anstehen.
Wir achten auch ein wenig auf das Wetter. Die neueren Geräte sind zwar wetterfest, dennoch ist es doch schade, wenn ein Gerät immer der Extreme ausgesetzt wird. Wenn es stark regnet oder es gefroren ist, bleibt unser Automower in der Station. Hier gibt es übrigens auch richtige Garagen, damit das Gerät noch besser geschützt wird. Im Winter wird alles reingeholt.
Die Station wird abgebaut, was in wenigen Minuten erledigt ist, das Gerät wird ausgeschaltet und beides kommt in einen trockenen Raum. Die Kabel haben wir mit einer Tüte und Klebeband verbunden, sodass diese geschützt sind. Dort läuft kein elektrischer Strom durch, sondern lediglich Metallkontakte für die Basis, die geschützt werden müssen. Das Stromkabel haben wir ebenfalls reingeholt, um Probleme beim Wiederaufbau zu vermeiden.
Wir haben das Gerät eine Nacht trocknen lassen und dann gründlich gereinigt. So kann der 315X den Winter überleben. Ebenso werden wir die Klingen tauschen, damit das Gerät mit voller Funktionalität ins Jahr 2019 startet.
Fazit & Preis
Jetzt kommen wir zu dem wichtigsten Abschnitt. Das Fazit und der Preis.
Das Gerät kostet in UVP 2.399€ und bietet eine Mähleistung für bis zu 1600 m². Mit dem LED Leisten und dem frechen Design macht das Gerät echt was her. Der Automower verrichtet den Job problemlos und macht was er soll: mähen. Das Gerät arbeitet zwar völlig selbstständig, doch man sollte die Pflege und Wartung beachten. Wer ungern Geräte pflegt oder sich um diese kümmert, sollte doch lieber was anderes nehmen. Es gab während des Tests immer mal wieder Probleme, wie Probleme mit der Internetverbindung. Dafür kann das Gerät an sich aber nichts, weswegen ich das nicht mit ins Endfazit einfließen lassen möchte.
In diesem Frühjahr wird der Automower 315X wieder aufgebaut. Mal schauen, wie er sich über das Jahr schlägt. Um auch immer aktuelle Informationen zu erhalten, kann man am besten auf den Social-Media-Kanälen des Unternehmens vorbeischauen. Bei Facebook & Instagram werden über das gesamte Jahr Tipps und Tricks präsentiert, die einem das Leben mit einem Rasenroboter etwas erleichtern. Noch mehr offizielle Bilder und Informationen zum Automower 315X findet ihr auf der offiziellen Webseite: Husqvarna Automower 315X
Danke auch nochmal an das Unternehmen für das Testgerät, es hat wirklich viel Spaß gemacht so einen Roboter zu testen!
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